Computer unterstützte TRUS-gesteuerte perineale Prostatabiopsie (COPET)

Eine Biopsie (Probenentnahme) der Prostata wird dann notwendig, wenn aus den nicht invasiven Untersuchungen und ggf. Symptomen sich ergebendes Risiko für das Auftreten eines Prostatakrebs abgeklärt werden muss. Bei der Diagnostik spielen PSA, Sonographie der Prostata (TRUS) und der Tastbefund die wichtigste Rolle. Sekundär können auch andere bildgebende Verfahren (MRT, Elastographie, PET-CT etc.) sowie genetische Tests ( PCA-2-Gen-Test) zum Einsatz kommen.

Die Computer unterstützte TRUS-gesteuerte perineale Prostatabiopsie (COPET-Biopsie) stellt eine Weiterentwicklung der konventionellen Prostatabiopsie dar. Sie bietet höhere Sicherheit für den Patienten und genügt den Anforderungen des modernen Prostatakrebs-Management.

Die konventionelle TRUS-gesteuerte Biopsie wird meistens durch den Enddarm durchgeführt.

Dies ist mit einem erhöhten Risiko für eine Infektion verbunden. Eine Infektion kann sich mit einem Krankheitsbild, das von einer einfachen fieberhaften Prostatitis bis in seltenen Fällen hin zu einer Blutvergiftung reicht, manifestieren. Da die COPET-Biopsie durch die desinfizierte Haut im Schrittbereich (Perineum) durchgeführt wird, ist das Infektionsrisiko minimiert. Dieses erscheint bei zunehmender Resistenzentwicklung der Darmkeime und bei Notwendigkeit einer wiederholten Biopsie besonders wichtig. Des Weiteren kann das Risiko einer Verletzung der benachbarten Strukturen wie Harnblase und der Harnröhre reduziert werden, da das COPET-Verfahren anhand eines individuellen virtuell erstellten Prostatamodells erfolgt. Das Risiko einer Enddarmblutung entfällt gänzlich.

Zusätzliche Vorteile der COPET -Biopsie liegen in der Reproduzierbarkeit der Befunddaten. Die Stellen, aus denen die einzelnen Proben entnommen wurden, sind in dem virtuellen und individuellen Prostatamodel markiert. Bei der Notwendigkeit einer erneuten Biopsie kann sich die Probenentnahme nach der dreidimensionalen Verteilung der Befunde in der Vorbiopsie richten.

Eine erneute Probenentnahme wird z.B. bei einem niedrig-Risiko Karzinom im Rahmen einer aktiven Überwachung immer häufiger notwendig, da immer mehr neuentdeckte Karzinome als nicht primär therapiebedürftig eingestuft werden.

Eine weitere Besonderheit der COPET-Biopsie ist die Möglichkeit der Fusion von praktisch allen bildgebenden Verfahren (MRT, PET-CT, Elastographie etc.) mit den live erstellten Ultraschallbildern. Bei diesem Verfahren werden die Aufnahmen übereinandergelegt, so dass eine gezielte Punktion von auffälligen Arealen möglich ist.

Vorteile der COPET-Biopsie auf einen Blick

  • deutlich geringeres Infektionsrisiko
  • geringere Nachblutungsgefahr
  • geringeres Risiko für Verletzungen der benachbarten Organe
  • hohe Reproduzierbarkeit der Biopsie
  • Fusion mit anderen bildgebenden Verfahren zur Verbesserung der Treffsicherheit möglich